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Energiedenkzettel 2014 03

Brückenschlag: von Energiewende zu Agrarreform?

Bernhard Bauer-Ewert
www.bauer-ewert.de
07765 91 78 08

 

Warum kam so lange kein Denkzettel?

Ja, stimmt, es war (im Kalender ;-) ) Winter und ich hätte mir die Zeit dafür nehmen können. Das Aber: ich habe diese Zeit auch genutzt, um meinen Horizont zu erweitern. Mein berufliches Kerngeschäft ist die technische Energieberatung, aber meine Motivation dazu liegt ja ausserhalb des technischen Bereichs.

Mir war es ein grosses Anliegen, im Landkreis Waldshut eine Initiative der Gemeinwohlökonomie aufzubauen, was mit beherzten UnterstützerInnen, denen ich sehr dankbar bin, ganz gut gelang. Als besondere – weit in meine Vergangenheit zurück führende – Leidenschaft habe ich auch die Urproduktion – Gartenbau und Landwirtschaft – für mich wieder entdeckt. Schwerpunkt-mässig will ich daher in meinem ehrenamtlichen Engagement innerhalb der Gemeinwohl-Bewegung an diesen Themen arbeiten. Ich habe neben meiner geschäftlichen homepage eine zweite, rein ideell orientierte internet-Seite eingerichtet, die ich freilich auch gern allen meinen Geschäftspartnern empfehle.

Nun hat sich Einiges angestaut, was in mein beruflichen Kerngeschäft gehört und was ich gern mitteilen möchte! Ich wünsche Spass und Anregung beim Lesen und freu mich wieder auf Rückmeldungen! Sollten Sie meinen newsletter nicht mehr wollen, können Sie sich hier sehr einfach aus der Empfängerliste abmelden.

in dieser Ausgabe:

Warum kam so lange kein Denkzettel?
Sanierung – low budget: Sparpumpe und Heizkreis-Optimierung
Günstige Beratung für Kleinunternehmen
Übler Einbruch in der Solarbranche
Prioritäten der Energiewende
Wachstumskritik
Mit Hasuhaltsgeräten sparen
Holzhaus-Konzepte vergleichen
"Sanierungs-Konfigurator" des BMVBS: bestechendes Tool zur vorab-Orientierung
Kosmetik: die neue ENEV 2014
Kohlenstoffbewusstsein? Macht das Sinn?
Veranstaltungs-Termine
Trend der Förderzinsen und Energiepreise über die letzten 5 Jahre
Trend der Vergütung und Kosten für Photovoltaik über die letzten 4 Jahre


 

Sanierung – low budget: Sparpumpe und Heizkreis-Optimierung

Nicht alle Hauseigentümer sind in der Lage, mit einer umfassenden Modernisierung ihres Gebäudes einen Beitrag zur Energiewende zu liefern. Andere wollen Schritt-weise vorgehen. Kleinere Massnahmen bei der Heizungstechnik stellen oft einen ersten Schritt dar, der im Verhältnis von Nutzen zu Kosten unschlagbar ist. Die wichtigsten der kleinen Einzelmassnahmen habe ich in einer Übersicht zusammengestellt, die Sie hier (html) komplett lesen können.

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Günstige Beratung für Kleinunternehmen

Immer noch sehr wenig wahrgenommen wird die „Energieberatung Mittelstand“, gefördert von der KfW. Dies, obwohl für Initialberatung satte 80% Zuschuss von der KfW fliessen und für anschliessende Detailberatung nochmals 60% winken.

Noch deutlicher als beim privaten Wohnhaus ist die Modernisierung bei Betriebsgebäuden an handfesten Energiekosten-Einsparungen orientiert und lohnt sich oft schon deshalb. Trotzdem werden Umsetzungs-Massnahmen in Betrieben auch von der KfW gefördert, derzeit vor allem so genannte „Querschnittstechnologien“ wie Motor-Antriebe, Druckluftsysteme, Beleuchtung...

Selbstverständlich unterstütze ich gerne die Fördermittel-Beantragung. Wer trotzdem selber lesen will, mag dies tun:

Energieberatung Mittelstand (html)
Einzelmassnahmen-Förderung (pdf)

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Übler Einbruch in der Solarbranche

Viel grösser als es aus den rein wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu erwarten gewesen wäre, fiel der Einbruch bei der Installation von Photovoltaik-Anlagen im Jahr 2013 aus. Es war wohl weniger das schwache Sonnenjahr als die Verunsicherung und Strapazierung der möglichen Investoren durch das Gezacker um die Einspeisevergütung. Wie EnBauSa (html) mitteilte, fiel die neu installierte Leistrung auf unter die Hälfte des Vorjahres-Wertes! Fatal hinsichtlich des notwendigen Umbaus der Enertgielandschaft für die Energiewende!

Eine Erholung dürfte durch Innovationen im Bereich kleiner Stromspeicher eintreten, da mittlerweile ja der Eigenverbrauch des erzeugten Stroms für Neuanlagen viel rentabler ist als die Einspeisung.

Eigentlicher Hoffnungsträger für einen überfälligen Impuls zur Energiewende ist meiner Ansicht nach die schnelle Umsetzung der Power-to-gas-Technologie. Zeitweilige Überschüsse aus PV- und Wind-Anlagen können so mittelfristig gespeichert und dadurch enorm im Wert gesteigert werrden. Sehr gespannt bin ich auf den angekündigten Vortrag des regionalen Pioniers Stefan Drayer! (siehe: Veranstaltungs-Termine)

Verwunderlich erscheint, dass in der im Entwurf befindlichen Novelle zum EEG – jenem Bundesgesetz, das einst der Motor für den massiven Zubau von PV auf deutschen Dächern war und international Sprünge bei der Produktentwicklung anregt – gar eine Abgabe von EEG-Umlage auf den selbst genutzten PV-Strom verankert werden könnte. Also nicht mehr nur: keine Förderung, sondern im Gegenteil Zusatzkosten bzw. Ertragsminderung, die weiterhin Investoren ausbremsen könnte. Strom, der im Kohlekraftwerk verbraucht wird, ist frei von deiser Umlage! Gelesen bei EnBauSa (html).

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Prioritäten der Energiewende

Das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE (in Freiburg, wo sonst?) veröffentlichte Ende letzten Jahres die Studie „Energiesystem Deutschland 2050 . (pdf) Es ist eine Fortschreibung von „100% erneuerbare Energien für Strom und Wärme in Deutschlandaus 2012 und umfasst nun auch die damals nicht untersuchten Sektoren des Energieverbrauchs. Es ist freilich Lektüre für ExpertInnen. Für die Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen in Deutschland bis 2050 um 80% bis 95% gegenüber dem Basisjahr 1990 (wie im Energiekonzept der Bundesregierung von 2010 angestrebt) werden „Szenarien“ dargestellt, die Schlüsseltechnologien und ihre Anteile sowohl für das Mindestziel (minus 80%) als auch für das Maximalziel (minus 95%) beschreiben.

Die Massnahmen wurden unter Aspekten der Kosteneffizienz optimiert. Hier die Kernaussagen:

Bei der Analyse der notwendigen Verämderungen für das ehrgeizigere Einsparziel (minus 95%) wurde offen sichtlich:

Auf Anfrage stelle ich eine meinerseits kommentierte Version der Studie zur Verfügung (pdf).

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Wachstumskritik

Während die genannte Studie nur sehr zaghaft Optionen der Beschränkung anspricht, geht die Vision einiger Wachstumskritiker wie Niko Paech und Rob Hopkins klar in Richtung eines grundsätzlicheren Wandels. Ich lese gerade das neu erschienene Buch des Begründers der weltweiten Transition-Bewegung Hopkins „Einfach.Jetzt,Machen!“. Es ist für unter 10 Euro als ebook und knapp 13 Euro in Papier erhältlich. Prof. Niko Paech wird im Herbst im Hotzenwald seine Thesen vorstellen.

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Mit Hasuhaltsgeräten sparen

Nicht immer ist eine Neuanschaffung in der Energiebilanz die sinnvollste Lösung. Wenn neue Geräte gekauft werden, sollten aber die Listen der sparsamsten Modelle heran gezogen werden. Gerade neu im Auftrag diverser Energieagenturen heraus gegeben. Auf der gleichen Datenbank basierend gibt es eine druckbare Liste (pdf) bei Energieagentur NRW und ein online-tool beim Autor, „Niedrig-Energie-Institut“

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Holzhaus-Konzepte vergleichen

Die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe hat schon mehrmals mit Publikationen überzeugt, die sehr solide recherchiert sind und frei von persönlichen Vorlieben ausgewogene Entscheidungen für ökologische Lösungen unterstützen. Nun eine 80-seitige Dokumentation, die systematisch den Planungsprozess beschreibt, die wichtigsten Holzarten und Holzwerkstoffe bekannt macht, die verbreiteten Holzbauweisen vergleicht und die bauphysikalischen Aspekte so wie die Nachhaltigkeit kritisch beleuchtet. Die Broschüre kann auch gedruckt bestellt werden und ist sehr gut illustriert.

Download pdf
Gedruckte Broschüre bestellen

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"Sanierungs-Konfigurator" des BMVBS: bestechendes Tool zur vorab-Orientierung

Nicht dass Energieberater ganz überflüssig geworden wären. Aber mit diesem online-tool der zwei zuständigen Bundesministerien lässt sich schon eine sehr gute Abschätzung des energetischen Ist-Zustandes vornehmen. Es lassen sich Modernisierungsmassnahmen simulieren, deren Wirkung und Kosten betrachten und zu zahlreichen Detailfragen lehrreiche spots abrufen. Alles fast selbst erklärend. Gute Arbeit!

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Kosmetik: die neue ENEV 2014

Die Neuerungen werden in den meisten Publikationen aufgeblasen. Es steckt nicht viel dahinter! Für bestehende Gebäude bleiben die Anforderungen bei Sanierungen erhalten, am Neubau gibt es Anfang 2016 etwas Verschärfung. Nein. Kein Tippfehler. 2016. Das Gesetzeswerk als "EnEV 2014 " zu vermarkten, wirkt wie "Geiz-ist-geil"...

Eine umfassende Nachhaltigkeitsbewertung der Gebäude ermöglicht die EnEV 2014 ebenso nicht wie sie die Energiewende sichern könnte. Fast nicht die Mühe wert, detailliert darüber zu schreiben!

Wortlaut mit Hervorhebung der Änderungen beim BMVBI
Fragen und Antworten, BMVI

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Kohlenstoffbewusstsein? Macht das Sinn?

Ich will noch aufgreifen, was ich am Anfang über die Erweiterung meines Horizontes schrieb. Die gesamte Umwelt- und Nachhaltigkeitsdebatte wird seit einigen Jahren von dieser einen Substanz bestimmt: Kohlendioxid. Obwohl es nicht unnatürlich und nicht giftig ist. Ich wehrte mich deshalb lange dagegen, ausgerechnet der Konzentration dieses Gases in der Atmosphäre eine derart grosse Bedeutung beizumessen. Inzwischen sehe ich aber, dass sich ganz markante Prinzipien von Respekt oder Missachtung natürlicher Systeme am Kohlenstoff-Kreislauf sehr gut erläutern lassen. Der Ausstoss von CO2 ist zum Beispiel die zentrale Bewertungsgrösse für Umwelteffekte der Energieträger geworden. Er spiegelt sich in den Primärenergiefaktoren der Energieeinsparverordnung. Und der „carbon footprint“ – Kohle-Fussabdruck  – ist heute ein Kriterium für die vereinfachte Ökobilanz von Produkten und Lebensstilen.

Was es zuging, das smir die Tür zu den angrenzenden Themen „Terra Preta“, Bodenfruchtbarkeit, Fäkalien-Rückführung etc. geöffnet wurde, kann ich nicht mehr in allen Einzelheiten erkennen. Jedenfalls fügten sich Puzzleteile zu einem letztlich übersichtlichen und sehr eingängigen Bild zusammen: die Überwindung der Ausbeutungsmentalität zur kurzfristigen Bereicherung findet „interdisziplinär“ statt. Es kann keine glaubhafte Energiewende ohne eine glaubhafte Agrarreform geben. Und vielleicht beides nicht ohne Sozialreform und Abschied von der Wachstums-Religion. Ich habe einen grundsätzlichen Artikel über den natürlichen Kohlenstoff-Kreislauf und Handlungs-Konsequenzen aus dem entstandenen Ungleichgewicht geschrieben.

Druckversion (pdf)

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Veranstaltungs-Termine

Ich freue mich sehr, zwei regionale Veranstaltungen der Transition-Bewegung ankündigen zu dürfen, die in der selben Woche, Mitte März Ihre Aufmerksamkeit verdienen:

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Trend der Förderzinsen und Energiepreise über die letzten 6 Jahre

 

Gern stellen die Holzpellet-Hersteller einen "stabilen" Preis ihrers Produkts unabhängig vom Ölpreis dar. Das Schaubils zeigt allerdings, deass der Vorteil, den Pellets preislich 2012 gegenüber Heizöl hatten, weit grösser war als Anfang 2014. Erfreulich ist der anhaltende Tiefstand des Förder-Zinssatzes für Energetische Saniereung bei L-Bank und KfW. Der Bonus der L-Bank auf  den Tilgungszuschuss für Effizienzhäuser bei Sanierungen wurde allerdings zum 1. März wieder zurück genommen. Ebbe in den Kassen.

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Trend der Vergütung und Kosten für Photovoltaik über die letzten 5 Jahre

 

Die Unterbrechung im Schaubild habe ich gewählt, um zu verdeutlichen, dass der solarserver die Modulpreise seit Kurzem in andere Kategorien einteilt. Cadmium-basierte Module werden nicht mehr notiert. Leider entfallen auch die viel versprechenden Silizium-Dünnschicht-Module! Die Talfahrt der kristallinen Siliziumzellen aus China ist anscheinend gestoppt, während die Kurve der Preise europäischer kristalliner Zellen nach wie vor der der EInspeisevergütung sehr ähnelt. Die Absenkung der garantierten Einspeisevergütung für Neuanlagen erfolgt nun gebremst, da wenig Neubau stattfand (der Degressionssatz ist auf -1%/Monat gesunken)! 


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Es war viel Information am Stück! Ich hoffe, Sie konnten etwas finden, was Ihnen Anregung gab. Gerne nehme ich Ihre Rückmeldung auf, um mit meinem newsletter Ihren Interesen noch besser zu entsprechen. Sie dürfen selbstverständlich den Denkzettel auch als E-Mail weiterleiten und Interessierte auf die Möglichkeit des kostenlosen Abonnements hinweisen.

 

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Hängeleweg 10                07765 91 78 08
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