Energiedenkzettel

2.000 Watt - mehr ist nicht nachhaltig

Bernhard Bauer-Ewert
www.bauer-ewert.de
07765 91 78 08

Eventuell werden Formatierungen des newsletters in Ihrem E-Mail-Programm nicht dargestellt. Sie können die Inhalte alternativ im internet-browser anzeigen lassen

Zum ABONNEMENT des Denkzettels, auch Abbestellung und Bestellung an eine geänderte E-Mail-Adresse ist hier möglich

Leitartikel: 2.000-Watt Gesellschaft! Wat?

In Deutschland (und nicht nur da) war nach Entbehrungen während des zweiten Weltkrieges in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts materieller Wohlstand als führender gesellschaftlicher Wert festgeschrieben. Der Irrweg, der Ende der 60er -Jahre vor allem durch die Studentenbewegung ins Bewusstsein geriet und die „grüne Protest-Bewegung“ provozierte, fand seine Leitsymbole mit dem Benzin-getriebenen PKW und dem so sauberen Atomkraftwerk.
Im 21. Jahrhundert rückt der Begriff Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt. Ob Sony, Apple, Daimler-Benz oder adidas: sie wollen heute alle in grünen Westen mit der neuen Heilsbotschaft identifiziert werden und verkaufen verkaufen, verkaufen. Parallel ziehen aber nach wie vor die unterschwellig genährten Individual-Bedürfnisse ihrer Zielgruppe: Sex, Macht und persönliche Geborgenheit. Es lohnt sich, hinter die Fassaden zu schauen und abzuklopfen, was an Substanz stehen bleibt, wenn die Masken abgenommen sind.

An der ETH Zürich wurde die Vision „2.000-Watt-Gesellschaft“ entwickelt...

zum Volltext mit Anleitung zum eigenen "energetischen Fussabdruck"

 

Photovoltaik: alles nochmal zurück

Das Ringen um die letzte Senkung der Einspeisevergütungen oder auch Aufbäumen dagegen hatte vor dem Beschluss im Bundestag viel Kraft gekostet. Nach der Abstimmung sorgten Erschöpfung und Enttäuschung dafür, dass einer noch funktionsfähigen Notbremse kaum Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Da Gesetz hätte noch die Bestätigung durch den Bundesrat benötigt. Der war mit aufälliger Mehrheit, nämlich auch vielen Stimmen aus Unions-regierten Ländern gegen den Kahlschlag. Nun sucht der Vermittlungsauschuss nach einer mehrheitsfähigen Lösung, die vermutlich günstiger für Solar-Investoren ausfallen wird. Bericht dazu.

Sie üben sich freilich derzeit in Zurückhaltung, da noch offen ist, welche Verbesserungen durch den Vermittlungsauschuss erzielt werden. Einen Schub für die Entwicklung besserer Technik zur Eigen-Stromversorgung - vor allem preisgünstigerer Speichersysteme - hat die überzogene Absenkung in jedem Fall ausgelöst. Die Eigenversorgung wird das grosse Thema auf der Welleitmesse intersolar sein.

Die Energieagentur NRW bietet einen gut gepflegten Ertragsrechner online an, der auch die aktuelle Unsicherheit über die Vergütungen berücksichtigt. Auf der Landakrte mit Standorten kann über Steuersymbole oben links "gezoomt" werden. Der Mauszeiger in Form einer hand erlaubt dann das verscheiben des Kartenausschnittes. In unserer Gegend stehen Daten für Möhlin, Gersbach, Waldshut-Tiengen... zur Auswahl. Die Angaben zur Ausrichtung des Kollektorfeldes erfolgen sehr intuitiv. Die Finanzierung kann sehr individuell eingestellt werden. Leistungsdaten der Anlage können selbst angegeben werden, das programm stellt aber auch Standard-Werte zur Verfügung. Als Ergebnis liefert die Rechnung die Kontenentwicklung aus Kredit/Eigenkapital so wie den laufenden Zahlungen und Einnahmen. Eine Grafik dazu zeigt schnell die Amortisationszeit.

Unabhängig von den wirtschaftlichen Aspekten kann man mit einem kostenlosen online-Dienst  der EU Europa-weit die energetischen Erträge einer geplanten PV-Anlage auf Basis einer sehr detaillierten Klima-Datenbank simulieren. Die Stärke dieses tools liegt darin, dass die Energieerträge nach Monaten ausgewiesen werden und damit eine Orientierung über die saisonal unterschiedliche Deckung des Eigenbedarfs möglich wird. AUFPASSEN: eine Berechnung ist erst möglich wenn auf der Landkarte ein Standort ausgewählt wurde. Zoomfunktion über die Steuersymbole oben links. Beim Anbieter des Dienstes, European Joint Research Center finden sich auch Strahlungskarten für Deutschland und Europa. Die Weltkarte dazu liefert 3TIER.

Die Modulpreise fallen weiter: kristalline Silizium-Module aus Deutschland sind ertsmals in der Geschichte für unter einen Euro je Watt zu bekommen, amorphe Silizium-Dünnschichtmodule bereits für 56 Cent (Mittelwerte nach montatlicher Erhebung von solarserver/pvXchange.)

Für die Einspeisevergütung ist in meiner Grafik noch "worst case" angenommen (unter 20 Ct/kWh). Es darf erwartet werden, dass die Absenkung milder ausfällt 

 

KfW: Anreize zum Bauen und Sanieren

Nach kurzfristiger Anhebung der Zinssätze hat die KfW nun schon zum zweiten Mal wieder gesenkt. In Baden-Württemberg ist das Angebot der L-Bank derzeit noch günstiger, aber auch bundesweit liegen mit 1%/a effektivem Zinssatz wieder die bisher günstigsten Bedingungen für Energiespar-Investitionen, entsprechend Herbst 2011 vor. Für den Energie-effizienten Neubau liegt der Zinssatz sogar auf historischem Tiefststand: 1,66%/a (alle Angaben für 20 Jahre Kreditlaufzeit)!

 

Licht: nicht unter den Scheffel stellen!

Wer weiss eigentlich, was ein Scheffel ist? Wikipedia natürlich. Das historische "Glühlampen-Verbot" (es ist kein Verbot für eine besteimmte Technik sondern eine Forderung einer bestimmten Effizienz) hat Europa in nun drei Lager gespalten. Eins davon bestand schon: jene Menschen, denen Ökologie sowieso egal ist. Die anderen mussten sich entscheiden: Jünger der guten alten Zeit werden und den neben dem PKW ineffizientesten Technik-Produkten des 20. Jahrhunderts nachtrauern oder aufgeklärte Verfechter des technischen Fortschritts im Glauben an ausreichend schnelle Entwicklung der LED-Technik werden. Die vorige Ausführung der "Energiesparlampe" war nicht geeignet, eine überzeugte Anhängerschar um sich zu gruppieren. Mit Quecksilber im Starter und elektromagnetischer Strahlung...

Aus dem Lager 2 war schnell der Ruf zu hören: "Pfui LED - eiskaltes Licht!" Nee, das gilt nicht mehr. Ich habe seit vielleicht 2 Jahren ein Exemplar Designer-LED-"Birne" im Schlafzimmer hängen. Mit 3 Watt und so heimelig, wie es keine Glühlampe besser hin bekäme. ("Farbtemperatur 2.700 Kelvin). Ich musste noch (etwa) 20 Euro dafür bezahlen. Die Zeit bleibt nicht stehen.

                     
 Schön und warm: 3 Watt LED-plug-in mit Schraubsockel, schummrig im ganzen Zimmer Gerichtetes Licht für den Arbeitsplatz: 6 Watt, etwas "kälter", Stecksockel, über 500 lux auf den Tasten. Die 57 Watt Rasterleuchte im Hintergrund verwende ich zweimal im Jahr

Professionelle Lichttechnik geht eigentlich anders: für ein Leuchtmittel (= Lampe) wird ein optimiertes Gehäuse (=Leuchte) konstruiert, dass gezielt Licht da hin bringt, wo es gewünscht wird. Der Rest wäre: Licht unter den Scheffel stellen! Irgend etwas in irgend eine Fassung mit E-27-Gewinde schrauben kann nur da eine gute Lösung sein, wo eine undifferenzierte Rundum-Lichtverteilung angemessen ist. An Arbeitsplätzen ist das anders. Aber in vielen Fällen wollen sich Menschen mit ihrem Licht wohl fühlen und grob orientieren können. Das ist der Markt für "plug-in" LED-Lampen, also die Geräte, die das vertraute Schraubgewinde aufweisen und unkompliziert eine Glühlampe ersetzen können. Es sind Modelle verfügbar, die dimmbar sind, also wahlweise helles Licht oder Stimmung liefern können. Mehr noch: man kann auf den Dimmer (im Lichtschaltergehäuse) sogar verzichten, wenn das moderrne Leuchtmittel seine Leistung durch eine kurze zweite Betätigung des Schalters absenken kann!

Wo ein Markt ist sind auch Marktschreier - Scharlatane... Utopia ist eine internet-Plattform für gutes (nachhaltiges) Leben. Natürlich kann man dort einen newsletter abonnieren. So wird man auf eine hilfreiche Übersicht über getestete Produkte aufmerksam, bei denen man vertrauen darf. dass sich der Kauf loht:

Bestenliste plug-in-LED

Sehr vernünftig wird in der Liste zu jeder Lampe die "relative Leuchtstärke" angegeben. Schlampig in der Wortwahl, es heisst Lichtausbeute, wird in Lumen (Einheit des Lichtstorms, der abgegeben wird) je Watt (Einheit der elektrischen Leistung, die aufgenommen wird), angegeben. Glühlampen bringen es auf um die 10 lm/W, hocheffiziente Strassenlampen auf über 100 lm/W. Die plugin-LED-Produkte liegen mit Werten um 50 lm/W nicht schlecht im Feld. Orientierung geben freilich auch die Effizeinzlabels, die auf den Verpackungen zu finden sind.

Alle Denkzettel nach Stichwörtern durchsuchen
zur Denkzettel-Wühlkiste (systematisches Archiv)

Impressum

Verantwortlich für den Newsletter ist:

Dipl.-Bauing. (FH) Bernhard Bauer-Ewert
Hängeleweg 10                07765 91 78 08
D-79736 Rickenbach

www.bauer-ewert.de
info@bauer-ewert.de

Für verwiesene Seiten sind die jeweiligen Herausgeber verantwortlich

Abmeldemöglichkeit:

Eventuell erhalten Sie meinen newsletter nur deshalb, weil ich der Ansicht war, er könnte Sie interessieren. Sie können sich durch Klick auf den folgenden link völlig unkompliziert

ABMELDEN

Besser als Abmelden:

RÜCKMELDEN: Ihre Meinungen und Anregungen machen mich neugierig. Gerne können Sie mir auch weitere Interessenten für den Energiedenkzettel melden oder Ihre sonstigen Anfragen schicken!

Oder direkt Anmelden?

Anfrage nach einer individuellen Energieberatung

Diesen Newsletter erhalten 126 Empfänger.